Ob Sie nun ein Modefan sind oder nicht, Sie wissen, dass ständig neue Produkte auf den Markt kommen. Da sich die Trends in der Modeindustrie ständig ändern und die Marken mehr und billiger produzieren wollen, werden neue Kleidungsstücke für die breite Masse angeboten. Produkte, die während der Saison nicht verkauft werden können, werden mit Preisnachlässen versehen, und so wird versucht, den Verbrauch zu steigern. Aber was passiert mit Produkten, die während der Saison nicht verkauft werden können und im Ausverkauf sind? Wir wünschten, die Antwort auf diese Frage wäre "sie werden gespendet" oder "recycelt", aber das ist leider nicht der Fall.

Infolgedessen hat dieser Konsumrausch negative Folgen für die Umwelt.  Die Textilindustrie ist für etwa 10 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich [1]. Das bedeutet, dass die Textilindustrie mehr Energie verbraucht als der Luft- und Seeverkehr zusammen [2]. Ja, der Textilproduktionsprozess verursacht enorme Umweltschäden und die Überproduktion vervielfacht diese Schäden. Etwa 30 % der pro Saison produzierten Kleidung wird nicht verkauft [3]. Der unverkaufte Bestand muss beseitigt werden, um Platz für "trendigere Kleidung" zu schaffen. 

Was geschieht nun wirklich mit diesen überschüssigen Waren? Das Schlimmste, was wir uns vorstellen können, ist wohl, die unverkauften Kleidungsstücke wegzuwerfen oder zu vernichten. Leider wissen wir, dass einige Luxusmodemarken unverkaufte Kleidung und Kosmetika am Ende der Saison verbrennen, um ihr Image in den Augen der Verbraucher nicht durch Preisnachlässe zu verschlechtern [4]. Aber nicht nur Luxusmarken sind extrem verschwenderisch. Es wurde auch berichtet, dass viele bekannte Fast-Fashion-Marken unverkaufte Kleidungsstücke verbrennen [5]. Wenn Marken beschuldigt werden, nicht verkaufte Bestände zu verbrennen, können sie behaupten, dass die durch die Verbrennung dieser Produkte freigesetzte Energie den Prozess umweltfreundlich macht. Doch obwohl die Verbrennung von unverkaufter Kleidung dazu beitragen kann, einen Teil der Energie zurückzugewinnen, werden die wahren Klimaauswirkungen der Produkte laut einem 2019 vorgestellten Bericht nicht berücksichtigt. Bei der Verbrennung von Kleidung werden Kohlendioxid und andere Gase in die Atmosphäre freigesetzt, was zur globalen Erwärmung beiträgt und unserer Gesundheit schädigt. Außerdem sind viele Kleidungsstücke heute aus Plastik und beim Verbrennen dieser Kleidungsstücke können Mikrofaser aus Plastik in die Atmosphäre gelangen. Selbst wenn die Kleidung nicht verbrannt, sondern "einfach" auf die Mülldeponie geworfen wird, dauert es Jahre bis sie sich zersetzt [6].

Glücklicherweise ändern sich jedoch die Verbrauchergewohnheiten, was Marken dazu veranlasst, sozialverträglichere Strategien zu verfolgen. Einige Marken ziehen es vor, ihre Altbestände zu spenden, anstatt sie zu vernichten. Dies reicht jedoch noch nicht aus, um Abfälle zu vermeiden, denn während eine Marke ein Produkt spendet, werden mindestens fünf Produkte einer anderen Marke vernichtet. Um dieses Problem radikal zu lösen, sollten die Marken auf Nachhaltigkeit setzen und die wichtigen Akteure des Sektors weniger produzieren. Es ist auch wichtig gesetzliche Regelungen zu treffen, die die Vernichtung von Produkten, die nicht verkauft werden können, wie in Frankreich, verhindern [7].

WAS KÖNNEN MARKEN TUN, UM UNVERKAUFTE KLEIDUNG ZU REDUZIEREN?

• Die Bedürfnisse der Verbraucher können besser verstanden werden und durch die Möglichkeit Produkte vorzubestellen kann die Produktion von Modellen und Größen durch den Einsatz von Technologie an den Bedarf angepasst werden
• Neue Produkte können auf den Markt gebracht werden, indem Altbestände recycelt werden
• Nicht verkaufte Kleidung kann an Wohltätigkeitsorganisationen gespendet und an Bedürftige abgegeben werden
• Zeitlose Kollektionen, die nicht aus der Mode kommen, können aufbewahrt und bis zur nächsten geeigneten Saison weiterverkauft werden
• Veraltete Kollektionen können als neu verkauft werden, wobei das Design ergänzt und geringfügig renoviert wird
• Marken können Kunden, die ihre Altkleider zum Recyceln mitbringen, durch Rabattcoupons oder Sonderangebote ermutigen

WAS KÖNNEN VERBRAUCHER FÜR UNVERKAUFTE KLEIDUNG TUN?

• Anstatt Produkte von Fast-Fashion-Marken zu kaufen, können Sie nachhaltige und ethische Modemarken unterstützen
• Sie können zum Recycling beitragen, indem Sie Kleidung aus zweiter Hand kaufen oder tauschen
• Sie können Ihre unbenutzten Kleidungsstücke recyceln, indem Sie neue Designs herstellen 
• Sie können Kleidung spenden, die Ihrem Kind zu klein ist oder Dinge, die Sie nicht mehr benutzen

Als Walkiddy arbeiten wir mit unseren Partnern zusammen und nehmen Vorbestellungen entgegen. So können wir die Verschwendung von Kleidung verhindern, indem wir die Produktionszahl unserer Kollektionen entsprechend der Nachfrage festlegen... Und als Kunde können Sie nachhaltige Marken wählen, wenn Sie Kleidung für Ihr Kind und sich selbst kaufen. Auch Sie können einen Schritt tun, um den Schaden zu verhindern, der durch unverkaufte Kleidung entsteht, indem Sie die oben genannten Methoden befolgen.

[1] https://www.europarl.europa.eu/news/en/headlines/society/20201208STO93327/the-impact-of-textile-production-and-waste-on-the-environment-infographic

[2] https://unfccc.int/news/un-helps-fashion-industry-shift-to-low-carbon

[3] https://fashionunited.uk/news/fashion/infographic-the-extent-of-overproduction-in-the-fashion-industry/2018121240500

[4] https://www.bbc.com/news/business-44885983

[5] https://www.euronews.com/2017/10/18/tv-report-claims-hm-burns-unsold-clothes

[6] https://www.bbcearth.com/news/will-fashion-firms-stop-burning-clothes

[7] https://youtu.be/pE-aoyPA4dM